Micki's trip to Bali

I'm doing a foreign semester in Bali. In this Blog you can read about my adventures on the other side of the world.

Wednesday, September 13, 2006

It's been a while...

Ok, es ist jetzt auch schon wieder über eine Woche her dass ich das hier geschrieben habe. Sorry, ich hänge etwas hinterher…… (außerdem folgen noch weitere Bilder, die Internetverbindung ist wie gesagt miserabel und funktioniert nicht immer):

Hallo erstmal! Lang ist’s her seit dem letzten Eintrag. Ich hab zwar zwischendurch mal eine sehr ausführliche Mail verschickt, aber meine Aktivitäten am Laptop, bzw. im Internet beschränken sich momentan auf ca. 2 Stunden pro Woche (wäre noch vor wenigen Wochen kaum vorstellbar gewesen…). Naja, da ich also keine Lust habe ständig am PC zu sitzen und womöglich auch noch englische Vokabeln rauszusuchen, ist dieser Eintrag erstmal in Deutsch.

Was ist also alles passiert die letzten Tage? Nun ja, letzten Donnerstag sind wir nun endlich in unser neues Haus eingezogen. Fotos sagen wohl mehr als tausend Worte. Nur so viel: ich darf als erste auf der offenen Fläche über dem Wohnbereich schlafen, dafür ziehe ich danach für 2 Monate in Andi’s jetziges Zimmer. Also alles gerecht verteilt.

Letzte Woche hat dann auch gleich mal die Uni ziemlich stressig begonnen. Zurzeit ist noch der deutsche Professor und Organisator des Programms vor Ort. Er hat uns gleich mal mit spontanen zusätzlichen Aktivitäten überrascht und uns auch noch fast das ganze Wochenende verplant. So sind wir zum Beispiel am Freitag auf Einladung des Indonesischen Tourismusverbandes nach Nusa Dua im Süd-Osten der Insel gefahren, wo am Wochenende ein 4-tägiges Tourismus-Festival stattfand. Da wir mittlerweile alle wie die Weltmeister Roller fahren können, auch meine Wunde wieder einigermaßen verheilt sind und uns weder 10 Roller auf 5m² Straßenfläche noch auf unserer Spur entgegenkommende Autos und Roller nicht mehr abschrecken können, wurde dies gleich meine erste „etwas längere“ Fahrt (die erste Woche sind wir noch mit Taxi zur Uni – 20 Minuten Fahrt ca. 4€). Das Festival war eigentlich ganz ok, aber leider viel zu sehr in die Länge gezogen, so dass ich mich mit den üblichen Verdächtigen nach ca. 2 Stunden Show wieder verdrückt habe. Abends ging’s dann noch kurz auf die Party im Zoo (große Wohnanlage in der einige Studenten von uns untergekommen sind). Da ich am nächsten Tag früh raus musste, bin ich aber brav rechtzeitig und nüchtern nach Hause gefahren. ;-)

Am Samstag war wider Erwarten ein sehr geiler Tag. Es ging morgens um 6.30h los zu unserer ersten richtigen „Marketing Exkursion“ in den Nordosten der Insel. Mit einer 25-Personen starken Gruppe wurden wir zum Tauch Terminal in Tulamben kutschiert. Auf dem Weg dorthin haben wir nen kurzen Foto-Stopp beim Agung gemacht – der höchste Berg/Vulkan auf Bali, den wir auch in den nächsten Wochen mal besteigen wollen (8 Stunden Aufstieg – geht abends um 22h los; ich fang schon mal an zu trainieren…..). Der Ärger über den von unserem Prof vermeintlich versauten freien Samstag legte sich sofort al wir in Tulamben ankamen. Die Tauschschule ist an einem kleinen steinigen Küste gelegen mit wunderschönem Blick auf die Bucht. Die Tauschlehrer empfingen uns dort mit offenen Armen und einem breiten Grinsen. Nach einem kurzen zweiten Frühstück bekam unsere Gruppe schnell in 5 Minuten die wichtigsten Basics erklärt. Dan bekam jeder von uns seinen persönlichen Tauschlehrer an die Hand (meiner = Robert, siehe Foto), der uns dann auch beim Anziehen, etc. half. Die Jungs kommen übrigens alle aus Deutschland oder Österreich, aber trotz so vieler Jahre der engen Zusammenarbeit hat man sich deswegen noch gegenseitig aufgezogen. Sehr witzig. Dann ging’s also endlich ins Wasser. Anfangs war mir noch etwas mulmig zumute, da das atmen durch einen Schlauch doch recht gewöhnungsbedürftig ist. Aber als dann selbst das mit dem Druckausgleich bestens funktionierte, konnte ich endlich meine 15 Minuten Schnuppertauschen in vollen Zügen genießen. Robert führte mich bis auf 6,5m runter, vorbei an Korallenriffen, Nemo-Fischen, großen knallblauen Seesternen und was sich sonst noch so im Meer rumtümmelt. Das war ein Wahnsinns-Erlebnis, und da wir als IBSN-Studenten auf alle Kurse, etc. 50% Rabatt bekommen, werde ich vielleicht in ein paar Wochen noch mal mit ein paar Freunden für 4 Tage hochfahren um den PADI Open Water Diving-Schein zu machen. Yippieh! Nach dem Tauchen ging’s dann noch mal ne Runde in den Pool oder zum Pavillon zum abchillen. Wir haben den Blick auf’s Meer genossen, den Wellen gelauscht und uns einfach über diesen tollen Tag gefreut. Dafür hat sich das frühe aufstehen echt mal gelohnt.


Nach einem leckeren Lunch-Buffet ging es am frühen Nachmittag wieder Richtung Süden. Als Zwichenstopp stand diesmal u.a. der Fledermaustempel (einer der 9 wichtigsten Tempel auf Bali) auf dem Programm. Als wir dort ankamen wurden wir natürlich erstmal wieder von Händlern umzingelt die uns anbettelten ihnen doch irgendwas abzukaufen. Ich sage euch, wenn ich jedes Mal was gekauft hätte oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen hätte wenn man mir sie angeboten hat, dann könnte ich bereits jetzt den Heimflug antreten – denn ich wäre pleite! Ich dachte ja Kuta wäre schon schlimm, aber die hatten es wirklich drauf einem an der Backe zu kleben und einen anzuwimmeln (den Rückweg haben wir mit Bodyguard verkörpert durch unseren Guide angetreten – hat aber leider auch nicht wirklich viel gebracht). Unglaublich! Naja, im Tempel fand jedenfalls gerade eine Zeremonie statt – anscheinend zu Ehren eines Verstorbenen, der einen Monat zuvor eingeäschert wurde. War sehr interessant dort zuzuschauen, auch wenn es tierisch nach Fledermaus-Kot stank und ich zwischendurch ernsthaft befürchtete mich übergeben zu müssen. Mittlerweile habe ich aber auch erfahren warum man in jedem Tempel einen Sarong tragen muss. Die Leute haben nämlich Angst, dass der böse Spirit in den Tempel gelangen könnte. Der Sarong sorgt dafür, dass er bei dem Menschen bleibt und nicht entweichen kann. Haben wir wieder was gelernt….

Der zweite Zwischenstopp war auch wieder irgendeine Anlage. War nicht ganz so spannend, weil’s einfach nicht so viel zu sehen gab. Um ca. 18h waren wir dann endlich wieder in Kuta. Mit Erholung war dann aber auch nicht viel. Nach dem ich schnell geduscht hatte, beschlossen Martin und ich spontan endlich die lang ersehnte Pizza essen zu gehen (sehr, sehr lecker, und das beim Indonesier), und anschließend ging es auf die Einweihungsparty unserer Nachbarn. Zufälligerweise ist nämlich Judith mit ihren momentan 3 Jungs auch in unsere Anlage gezogen, so dass wir jetzt wirklich fast ständig zusammen hängen (wir sind auch in die gleiche Klasse und das gleiche Empowerment Team eingeteilt worden). Das passt schon J! Standardmäßig wurde natürlich wieder jede Menge Arak und Bintang verkonsumiert. Da ich am Sonntag noch einen Ausflug geplant hatte, beschloss ich früh anzufangen, früh aufzuhören und früh abzuhauen. Naja, ich gehörte mal wieder zu den allerletzten die die Party verließen, aber wenigstens war ich bis dahin dank 1,5 Liter Wasser wieder fast nüchtern (eigentlich wollten wir nachts noch das Deutschland-Irland Spiel gucken, wurde aber leider nirgendwo übertragen…. L ).

Ja, Sonntagmorgen hatten es doch wirklich alle wie geplant aus dem Bett geschafft, so dass wir zu fünft um ca. 11h mit unseren Rollern starten konnten. Mit Judith, Flo, Holger und Martin machte ich mich auf den Weg Richtung Norden. Unser Plan war nicht sehr ausgereift, so dass wir erstmal nach Sanur fuhren um den Strand zu erkundschaften und uns einen historischen Ort für die kulturelle Bildung anzusehen, der laut Martin’s Reiseführer unbedingt begutachtet werden müsse. Naja, dass es von diesem Ort kein Foto gibt hat schon seinen Grund. Nachdem wir vom schönen Strand weg sind um diese historische Steinplatte zu suchen (ca. 30 Minuten Irrfahrt kreuz und quer durch den kleinen Ort) waren wir ziemlich enttäuscht von einer kleinen Runden Steinplatte hinter Glas auf der aber auch wirklich gar nichts zu erkennen war. Nun denn, nützt ja nichts. Wir also wieder auf unsere Motorbikes und ab Richtung Ubud, einer kleinen Künstlerstadt im Landesinneren der Insel. Vorbei an Reisfeldern und jeder Menge Künstlerständen. Zwischendurch haben wir in einem richtig coolen Restaurant gegessen und unsere Hintern von der Rollerfahrt erholt. Nachdem die anderen mich leider enttäuscht hatten indem sie nicht bereit waren zur Elefantenhöhle zu fahren, da diese 10 Dollar Eintritt kosten sollte (was zugegebener Maßen für Bali ein Vermögen ist, denn davon können wir eine ganze Woche abends Essen gehen), haben wir uns darauf geeinigt in den Affenwald zu fahren. Den gab’s bereits für 10.000 Rupiah (noch nicht mal 90 Cent) und hat auch wirklich Spaß gemacht. Fotos sagen wieder mehr als 1.000 Worte.

Das absolute Highlight für mich (und ich glaube für uns alle) kam dann allerdings völlig überraschend auf dem Heimweg. Eigentlich wollten wir versuchen noch im hellen nach Hause zu kommen. Wir entschlossen uns aber unterwegs spontan an einem Reisfeld anzuhalten und auf den Sonnenuntergang zu warten. Auf den Feldern liefen ca. 15 Kinder rum, und ich bin erstmal zu der einzigen Erwachsenen hin um sie zu fragen ob es ok ist, dass wir dort rumlaufen und so. Überraschenderweise sprach Wayan sehr gut Englisch und freute sich anscheinend sehr über unseren Besuch. Die Kids waren alles ihre Neffen und Nichten und waren total neugierig auf uns. Die Jungs haben ihnen gleich mal ihre Digitalkameras überlassen. Natürlich hatten sie vorher noch nie in ihrem Leben so was gesehen und liefen anschließend die ganze Zeit aufgeregt durch die Gegend und fotografierten sich gegenseitig. Das war einfach der Hammer! Ich fühlte mich ehrlich gesagt ein bisschen wie die weiße Botschafterin in einem Entwicklungsland wie man es auf den Unicef-Seiten immer sieht. Martin, der Kids anscheinend zum Fressen gern hat, und Flo, der selbst noch ein bisschen Kind ist ;-), tobten wie wild mit den Kids rum. Man kann es eigentlich nicht beschreiben, es war einfach sooo geil!! Wayan hat uns dann noch erzählt dass sie im Oktober heiraten wird und uns direkt mal zu ihrer Hochzeit eingeladen. Ich habe ja schon viel über die Balinesische Freundlichkeit und Gastfreundschaft gelesen und gehört, aber das hat mich dann trotzdem wieder überrascht. Natürlich haben wir die Einladung direkt angenommen und freuen uns jetzt alle tierisch darauf an einer echten traditionellen balinesischen Hochzeitszeremonie teilnehmen zu dürfen. Wayan schaut sogar mal ob sie für mich und Judith noch traditionelle Kleidung finden kann um uns dann standesgemäß zurecht zu machen. Ich bin ja mal sehr gespannt!!

Nachdem wir bestimmt eine ganze Stunde auf diesen Feldern verbracht hatten, machten wir uns dann aber doch auf den Heimweg. Es wurde schon langsam dunkel, und da wir noch über dem Meeresspiegel waren, auch langsam ganz schön kalt auf den Rollern. Nachdem wir in Denpasar mal wieder von der Polizei angehalten wurden (ok, zugegeben: dieses mal hatten sie einen Grund; wir sind von der falschen Spur abgebogen weil wir mal wieder keine Peilung hatten wo wir überhaupt sind, aber dank Martin’s Verhandlungsgeschick sind wir ohne Bestechungsgeld davon gekommen [normal zahlt man halt 50.000 Rupiah - meist am Monatsende wenn die Bullen keine Kohle mehr haben]), konnten wir auch dem Night Market nicht widerstehen der gleich um die nächste Ecke war. Wir also noch mal angehalten um uns auf dem Markt dann als einzige Europäer von allen Leuten anstarren zu lassen. Vor allem die Kinder schauten uns ziemlich verdutzt an. War aber lustig und wir sind nun wieder um eine Erfahrung reicher.

Ja, das war also mein Wochenende. War schon sehr schön. Ich bin gespannt was die nächsten Wochen noch so bringen. Unsere nächste Exkursion geht am Donnerstag auf eine Plantage mit Zwischenstopp in Tanah Lot (sehr bekannter Tempel direkt im Meer). Für’s Wochenende stehen dann noch ein paar Parties auf dem Programm (naja, eigentlich geht’s am Mittwoch schon mit einer Geburtstags-Party am Strand los) und eventuell noch ein Ausflug. Auf jeden Fall werde ich wohl Freitag endlich mal mit ein paar Mädels Surfboards mieten und von den Jungs erklären lassen wie das so funzt.

Seid gespannt auf den nächsten Bericht. Ich werde mir Mühe geben euch auf dem Laufenden zu halten, auch wenn ich meine Zeit momentan wie gesagt lieber offline verbringe.